Dienstag, 6. September 2005

II. Das Grundrecht auf Gehen

Grundrecht:Weil das tägliche Gehen für eine intakte Gesundheit notwendig ist, gehört es zu den minimalen Menschenrechten, die man nicht einmal den Gefangenen verweigern kann. Wir Menschen vergessen manchmal die Lebensqualität des freien Gehens, weil sie so selbstverständlich ist.

Ein Grundrecht des Gehens gibt es auch, weil alle Orte, die erreichbar sein sollen, zu Fuss erreichbar sein sollen, denn das zu Fuss Gehen ist die einzige Fortbewegungsart, die voraussetzungslos und gratis ist.
Erlebnis:Das zu Fuss Gehen ist neben dem Atmen eigentlich die selbstverständlichste und natürlichste Tätigkeit des Menschen. Sie ist so selbstverständlich, dass wir sie oft gar nicht wahrnehmen und fast automatisch ausüben. Das ist schade,denn nur das Gehen ermöglicht es uns, die Ansichten, die Gerüche, die Geräusche und die Beschaffenheit von Oberflächen in unserer Umgebung noch zu erkunden. Sobald wir uns in ein Transportmittel setzen,flitzt die Landschaft so schnell vorbei, dass wir nichts mehr berühren können und die Gerüche nehmen wir nur noch wahr, wenn eine ganze Gegend davon erfüllt wird.

Wir können während des Gehens unseren eigenen Gedanken folgen, wir können aber auch in der Umgebung so viele Kleinigkeiten auf dem Weg genau wahrnehmen, dass das Gehen, wann immer wir wollen, zu einem Erlebnis wird. Wir Erwachsene nehmen uns selten mehr die Musse, um die Vielfalt der Erlebnismöglichkeiten im Gehen auszuschöpfen. Ganz anders als das Kind, das durch den Garten hüpft oder staunend im Walde schlendert.

Im Gehen ist das intensivste Erlebnis an Sinneseindrücken aus der Umwelt möglich. Wer nur sitzt, kann zwar eine enge Umgebung noch genauer studieren, nimmt aber Gerüche und Lichtverhältnisse bald nicht mehr wahr, weil diese relativ sind. Wer aber aufmerksam geht, nimmt alle feinen Veränderungen zwischen verschiedenen Orten auf und kann so den grössten Reichtum an Sinneseindrücken aufnehmen, zumal das Gehen einen offenen Wachzustand fördert.

Das Gehen könnte zusammen mit der Einwirkung von Sinneseindrücken eine ganzheitliche Tätigkeit sein. Versuchen Sie’s mal wieder und wählen Sie dafür eine Strecke in Ihrem Alltag aus – Sie werden überrascht sein, wie viele Eigentüm-lichkeiten sich in einer scheinbar gewöhnlichen Umgebung aneinander reihen und sie werden bei genauer Betrachtung wieder wahrnehmen, wie sehr sich diese je nach Wetter, je nach Jahreszeit und je nach Ihrer Gemütslage verändern!

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